Chris De Bié - Storia Theurgica - The Hippie trail - www.storiatheurgica.net
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Storia Theurgica
The Hippie trail


Einleitung

- _1. Die Flucht
- _2. Tor zu Asien
- _3. Persien
- _4. Afghanistan
- _5. Pakistan
- _6. Indien
- _7. Nepal
- _8. Zurück nach Europa
6. Indien

Amritsar - Haridwar - Rishikesh - Manikaran - Pushkar
Bombay - Goa - Hampi - Dharamsala - Gorakhpur

 
Hampi

Von Panaji gings mit dem Bus nach Hampi. Auf halber Strecke gab es eine Reifenpanne und den alten Reifen platzierte man vor der hinteren Bank des Busses. Mein Glück, dort einen Fensterplatz erwischt zu haben, erwies sich als Missgeschick, und ich war froh, als wir endlich nach 12 Stunden in Hospet ankamen. Die 13 km bis Hampi durfte ich direkt hinter dem Fahrersitz genießen.

"Wo ist denn endlich Hampi ?" fragte einer der müden und ungeduldigen Reisebegleiter. Auf einer Anhöhe sah man es endlich und wurde belohnt mit einer grandiosen Aussicht auf diesen außergewöhnlichen Ort.
 
 

 
 
 

Hampi

Vijayanagara, wie es früher genannt wurde, war die Hauptstadt eines hinduistischen Königreichs vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Es hielt eine mächtige Armee und es gab riesige Festungen. Anscheinend lebten mehr als eine halbe Million Menschen hier. Nach vielen Kämpfen wurde die Stadt von Moslemischen Kriegern zerstört, und die Überlebenden mussten aus diesem Paradies fliehen. Aus einer von riesigen Felsen und Felsblöcken geprägten Landschaft, die anscheinend zufällig von Riesen verteilt waren.
  Travelling Didjeridoo

 
 
 

Felsblöcke
Fotos von Ruff Libner (Trav.Didge.)

 

 
 
 

Kopf einer Risenschildkröte
Foto von Bozena Zielinska

  Bozena Zielinska

 
 
 

Daumen eines Riesen
Foto von Lichtfaktor

Hauptanziehungspunkt ist der Vijaya Vittala Tempel Komplex mit seinem Kampfwagen aus Stein.
  Lichtfaktor

 
 
 

Kampfwagen aus Stein

Er ist eine statische Version des hölzernen Tempel-Kampfwagens und die in Form einer Lotusblume gestalteteten Räder sind beweglich
  Tabaiba

 
 
 

Vijaya Vittala Tempel

Die Säulen im Inneren des Tempels sind berühmt für ihren Klang den sie erzeugen wenn man auf ihnen klopft.
 

 
 
 

Vijaya Vittala Tempel II
Fotos von Tabaiba

Der Tunghabhadra Fluss schuf Reisfelder und Bananen Plantagen.
 

 
 
 

Tunghabhadra Fluss und Reisfelder
 

 
 
 

Bananen Plantagen
Fotos von Bozena Zielinska

Und die Granitfelsen lieferten das Material für die Tempel und Palastanlagen.
 

 
 
 

Tempel und Palastanlagen

Ein wahrhaft mystischer Ort, an dem sich auch einige Saddhus zurückgezogen hatten. Mit einem von Ihnen freundete ich mich an und verbrachte 2 Tage abseits vom Rest der Welt. Doch die plagenden Mücken veranlassten mich am Ende doch im Dorf ein Quartier zu beziehen.
 

 
 
 

Wilde Lanschaft
Fotos von Ruff Libner (Trav.Didje.)

Mittlerweilen hatte es auch ein paar Dutzend anderer Gleichgesinnter in diese abgeschiedene Gegend verschlagen. Darunter waren ein paar Deutsche, die mit einem Bus unterwegs waren. Und wieder wurde ich mit einem LSD-Trip beschenkt. Den hob ich mir für den nächsten Vollmond auf. Ohne den lichtspendenden Mond wollte ich hier nicht auf nächtliche Reise gehen. Und tagsüber wagte ich es mich nicht! Ich wollte ungestört und alleine sein!

Nach Sonnenuntergang brach ich auf, und mein Vermieter warnte mich noch:
"Passen Sie auf sich auf! Hier läuft viel Gesindel herum!"
 

 
 
 

Sonnenuntergang
Foto von Ting Po

Ich wanderte durch die mir nicht mehr so unbekannte Landschaft und entdeckte doch immer wieder Neues. Ich wühlte in der Erde, und überall kamen Relikte aus alten Zeiten zum Vorschein! Ich setzte mich in eine der vielen Tempel-Ruinen, schloss meine Augen und hörte Stimmen....Stimmen von damals...als Hampi noch diese große Stadt war. Es wurde um Land gestritten und Ehen wurden arrangiert und mit geöffneten Augen sah ich die ganze Pracht von damals! Den König, wie er mit Edelsteinen aufgewogen wurde; aber auch die Bauern, die wie Sklaven schuften mussten! Ich konnte sie unbemerkt beobachten und Ihnen zuhören! Und dann hörte ich in weiter Ferne etwas, was hier überhaupt nicht reinzupassen schien!
  Ting Po

 
 
 

Ruff Ride in Hampi
Digitales Bild von Mimulux

Der Sound eines Didjeridoo schallte durch die Tempel, über die Felder und durch die Felsformationen. War ich auf einmal in Australien?
  Mimulux

 
 
RUFF RIDE IN HAMPI

Musik von Ruff Libner

 
Das Rätsel wurde nach Sonnenaufgang gelöst! Im Dorf traf ich Ruff, einen Australier mit seinem Instrument.
"Warst Du das heute Nacht?" fragte ich ihn und erzählte von meinen Erlebnissen. Er sagte nicht viel, aber wir lagen uns lange in den Armen!

19 Jahre später sammelte ich auf einer erneuten Vollmond-Reise...
  Ruff Libner - trav.didje.

 
 
 

Auf meiner letzten Indienreise - 1996
Zusammengefügte Fotos von Lichtfaktor und Ruff Libner

...einige Lammwirbelknochen und schuf damit aus Büffelknochen, Korallen, Rubinen, Augenachat und Silber das folgende Kunstwerk:
 

 
 
 

"Hampi"
Objekt mit Amulett von Chris De Bié

Als Vorlage verwendete ich ein Foto vom Virupaksha Tempel.
  Chris De Bié

 
 
 

Virupaksha Tempel
 

 
 
 

Virupaksha Tempel - Detail
Fotos von Sehvermögen

Dann traf ich den Saddhu, der für seine Chillums berühmt war. Gopalswami - man nannte ihn den Hampi Baba.
 

 
 
 

Hampi Baba
Foto von Ian Watkinson - 1976

Er fertigte diese konischen und ca.15 cm langen Haschisch-Pfeifen aus 7 verschiedenen Sorten Ton und verzierte sie mit einer Cobra - einem Attribut von Shiva.
  Ian Watkinson

 
 
 

Chillums vom Hampi Baba
Foto von Swami Jack

Nach jedem Gebrauch reinigt man die Pfeife durch schnelles Reiben an einer stets gespannt zu haltenden Schnur aus gedrehten Baumwollstreifen. Zur völligen Säuberung legt man sie aber auch hin und wieder ins Feuer und seine Kunstwerke bestanden den Feuertest, d.h. sie zerbrachen nicht. Die Farbe der Chillums nach dieser reinigenden Prozedur ist dann immer Rot mit kleinen schwarzen Streifen. Um ein schönes, einheitliches Schwarz zu bekommen legt man etwas Grünes wie Bananenblätter ins Feuer. Mit ein paar Dutzend wollte er sich am nächsten Tag nach Goa aufmachen. Dort waren sie heißbegehrt und standen hoch im Kurs! Mitnehmen wollte ich kein Chillum, aber ich nutzte die Gelegenheit, eines zu rauchen.

Ich legte den Stein rein und eine Mischung aus meinem Manikaran und Will's Gold Flake. Um das Mundstück wickelte ich ein feuchtes, dünnes Tuch, auch Safi genannt. Das kühlt den Rauch und das auslaufende Kondensat wird aufgesogen. Dann klemmte ich es zwischen den kleinen Finger und dem Ringfinger der rechten Hand. Diese wird so in die Linke gelegt, dass sich zwischen den Händen ein möglichst luftdichter Hohlraum bildet. Gezogen wird an der Öffnung, die die Daumen bilden. So wird verhindert, dass der Safi mit dem Speichel der anderen Raucher in Berührung kommt oder Kondensat über den vollgesogenen Safi in den Mund gelangt.

Total bekifft lief ich durch dieses Wunderland mit seinen unzähligen von Götterstatuen verzierten Tempeln, Fundamenten von Palästen und königlichen Pavillons. Ich begegnete holzsammelden Frauen, weidenden Ziegen und neugiegirigen Affen. Und immer wieder fixierten mich die leuchtenden Augen eines Schädels. Den kannte ich doch aus Goa und mir wurde klar, dass das kein Dämon sondern ein Dämonenschreck ist, der mich beschützen wollte.
  Swami Jack

 
 
 

Dämonenschreck in Hampi
Foto von Ruff Libner (Trav.Didge.)

Etwas später freundete ich mich mit einem englischen Paar an, die mit ihrem VW Bus auf dem dem Weg zu Bhagwan Shree Rajneesh in Poona waren. Poona war nicht mein Ziel, aber es lag auf meinem Weg zurück nach Norden. Deshalb nahm ich ihre Einladung gerne an.


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© by Chris De Bié admin: 17.03.2019