Chris De Bié - Storia Theurgica - The Hippie trail - www.storiatheurgica.net
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Storia Theurgica
The Hippie trail


Einleitung

- _1. Die Flucht
- _2. Tor zu Asien
- _3. Persien
- _4. Afghanistan
- _5. Pakistan
- _6. Indien
- _7. Nepal
- _8. Zurück nach Europa
5. Pakistan

 
DERLING WHIRVISH

Musik von George Zoomar Gould
 

Berauscht von der Vorfreude auf mein geliebtes Indien fühlte mich wie ein wirbelnder Derwisch, der sich auf der hinunterschlängelden Straße der Indusebene näherte. Und ein Begleiter kündigte seinen Schutz an.
  George Zoomar Gould

 
 
 

"Den Khyber Pass hinunterwirbelnd"
Digitales Bild von Chris De Bié

Nach einem kurzen Stop in Peshawar nahm ich einen Bus nach Lahore. Hier war die indische Vergangenheit nicht zu übersehen und zu überhören. Manchmal sah man auch noch Überreste hinduistischer Kultur in Form von Tempelruinen. Zeitzeugen religiösen Wahns und Hinterlassenschaft einer der vielen 'heiligen Kriege', die im Namen Gottes geführt wurden und immer noch geführt werden. Nach den Eroberern kamen die Missionare und christianisierten die so genannten Heiden in Südamerika. Unter den Wallfahren, die ins heilige Land pilgerten, waren auch Kreuzritter die gegen die Moslems in die Schlacht zogen. Auch Pakistan ist das Resultat eines Religionskrieges und deren Kämpfer können regelrecht blutrünstig werden. Die Abspaltung von Indien und die damit verbundene Völkerwanderung fordete 500.000 Opfer. Ein anderes Beispiel dafür ist der Vorfall in Gujarat, als Moslems gegen Hindus kämpften, nachdem 2002 in Varanasi eine uralte Moschee abgerissen wurde um an ihrer Stelle einen Hindu-Tempel zu errichten.

Ich fuhr zur Indischen Grenze und reihte mich in eine lange Schlange von aufgeregten Freaks ein. Am Tor zum 'Verheißenen Land' wurden wir von einem duftendem Blütenmeer und Vogelgesang empfangen. Ich erinnere mich an Azaleen in allen möglichen Farben. Und ich erinnere mich auch an einen Vorfall auf der anderen Straßenseite. Indienrückkehrer mit strahlenden und manchmal auch traurigen Augen. Einige sahen sehr erschöpft aus. Einem von ihnen griff eine indische Grenzbeamtin plötzlich an die Genitalien, und schien fündig geworden zu sein. Jedenfalls wurde er in die Station abgeführt. Die Grenzatmosphäre war friedlicher und ruhiger als 1974. Damals schauten die Einheimischen etwas beunruhigt in den Himmel, wenn ein Flugzeug zu hören war. Der letzte Krieg lag da erst zwei Jahre zurück.

An diesem Tag fuhr ich mit vielen Genossen nach Amritsar.


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  Chris De Bié

 
 
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© by Chris De Bié admin: 17.03.2019